23.12.2025
Paulinas Ergotherapie-Praktikum in Nateete
Die ersten Wochen waren überwältigend. So viele neue Eindrücke. Sowohl positive wie die Gastfreundlichkeit und Offenheit der Menschen, als auch negative wie die Armut. Langsam begann ich mich an die neuen Lebensumstände und Kultur zu gewöhnen. Dabei entwickelte ich Strategien und fand Möglichkeiten, um mit Herausforderungen im täglichen Leben umzugehen. Von den Menschen im Dorf wurde ich mit offenen Armen aufgenommen und wie ein Familienmitglied behandelt. Die Menschen ließen mich lokale Leckerbissen kosten und brachten mir verschiedene Rezepte bei. Außerdem durfte ich an verschiedenen Feierlichkeiten wie Schulabschlussfesten und einer Hochzeit teilnehmen.
Von Montag bis Freitag führte ich unter Begleitung meiner Praktikumsanleiter:innen Therapien im Einzel- und Gruppensetting durch. An einem Tag der Woche durfte ich einen Physio- oder Ergotherapeuten bei den Hausbesuchen in die umliegenden Dörfer begleiten. Dabei erhielt ich einen Einblick in den Alltag und die Herausforderungen für Familien mit Kinder mit Behinderung. In den Ferien half ich für eine Woche im Therapiecamp der Schule mit. Für zwei weitere Wochen begleitete ich eine österreichische Logopädin bei Workshops in einer Schule in Gomba.
An den Wochenenden erkundete ich zu Beginn meine nähere Umgebung und Plätze in Mubende. Nach ein paar Wochen ermöglichten mir meine Praktikumsanleiter, dass ich das Land sicher als junge Alleinreisende erkunden konnte. Dabei gaben sie mir Reiseempfehlungen und Ratschläge, um sicher unterwegs zu sein. Dadurch konnte ich auch diese Seite des Landes kennenlernen. Bei diesen Ausflügen lernte ich, wie unglaublich hilfsbereit und unvoreingenommen die Menschen in Uganda sind. Zu keiner Sekunde fühlte ich mich unsicher oder verloren. Ich wusste, dass ich mich auf meine Fähigkeiten und die Menschen an meiner Seite verlassen konnte. Dafür, dass ich alleine reiste, war ich praktisch nie alleine.
Die zwölf Wochen vergingen wie im Flug. Der Abschied war schwerer als die Ankunft. In dieser Zeit konnte ich nicht nur in meiner Rolle als zukünftige Ergotherapeutin aufblühen, sondern auch persönlich als Mensch wachsen. Mit nachhause nahm ich mir ein Herz voller Erinnerungen, neue Perspektiven und Wissen. Die Zeit bei „Kindern Eine Chance“ hat mir sehr viel bedeutet. Könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich mich wieder dafür entscheiden mein Praktikum bei „Kindern Eine Chance“ in Uganda zu absolvieren.

